Frankfurter Neue Presse 25.11.2008
Bad Nauheim. Samira ist eine der ersten, die mit Mama und Papa zum „Tag des offenen Waldes“ vom Waldkindergarten Wurzelpurzel kommt. Dick ist die knapp Vierjährige in Winterjacke und Thermohose eingepackt. „Unsere Tochter geht seit August in den Waldkindergarten. Das gefällt ihr sehr“, erzählt ihre Mutter. Spielen in der Natur, keine Reizüberflutung – das finden auch die Eltern gut: „Wir sind von der Wald-Pädagogik überzeugt“. 16 Jungen und Mädchen besuchen derzeit die Einrichtung, vier Plätze sind noch frei. Samira hat hier schon viele Spielgefährten gefunden. Mit Freundin Anna läuft sie nun zu Jana Haberstroh. „Wollen wir zur Thaler-Hütte gehen?“, schlägt die Erzieherin vor. Dort soll an den Waldschätzen gearbeitet werden. Das sind Stöcke und Holzabfälle, die die Kinder sammeln und bunt anmalen. Es ist ein typisches Projekt, macht aber auch aus der Not eine Tugend: Denn in der Nähe der Hütten, die die Gruppe oft aufsucht, sieht der Forst wüst aus (die FNP berichtete). Aufgrund der Bürgerproteste wird das Waldwirtschafts-Konzept zwar geändert. Doch noch liegen jede Menge abgesägte Holzstücke herum. Neben dem Basteln werden an diesem Nachmittag auch Spiele und Experimente organisiert. Interessiert schaut der neunjährige Michel zu. Auch er besuchte einst den Waldkindergarten. Recht angetan erzählt er über Frühstück im Freien, Mitbestimmung der Kinder und spannende Geburtstagsrituale. Seit damals ist das eine oder andere Zusatzangebot dazugekommen. So wird den Kindern, die über Mittag bleiben, ein leckeres Essen im Mütter- und Familienzentrum (Müfaz) serviert. Im Sommer gibt es die Mahlzeiten allerdings im Wurzelpurzel-Bauwagen, an den sich Michel ebenfalls gern erinnert: „Bei Sturm sind wir immer da reingegangen. Das war toll“, erzählt er.ihm